Montag, 5. März 2012

küche, die erste

Quelle? Klar, kennt jeder! Leider ist einer der bekanntesten deutschen Versandhändler vor einigen Jahren in die Pleite getrieben worden. Und Küchen Quelle zählte davor zu den größten Küchenverkäufern in Deutschland. Ich selbst kenne Leute, die eine Quelle Küche zu Hause haben. Natürlich schon 20 oder 30 Jahre alt, aber von Quelle! Umso mehr überraschte es mich, als vor einigen Tagen ein Prospekt herein flatterte, auf dem Küchen Quelle mit tollen Preisen lockte. Zur Sicherheit fragte ich noch kurz einige Vertriebskollegen wie denn der Stand bei Quelle sei. Und siehe da! Das ist der Rest der Marke Quelle die sich anscheinend wieder zurück in den Küchenmarkt kämpfen möchte. Also dachte ich mir, geben wir denen eine Chance und habe kurzerhand das Online-Anfrageformular ausgefüllt. Ich dachte ja eigentlich, dass wir dann einen Terminvorschlag in einem Showroom oder ähnliches bekommen würden. Aber nein! Ein Außendienstmitarbeiter würde persönlich bei uns vorbei kommen. Na gut! Termin für heute vereinbart.

Nachmittags um 16 Uhr war der Termin. Das bedeutet für uns eigentlich schon fast einen halben Tag frei zu nehmen. Es klingelt und der Quelle Vertreter kommt mit zwei dicken Aktentaschen. Klar, wir hoffen er hat Musterplättchen für Fronten und Arbeitsplatten dabei. Er begrüßt uns freundlich und rennt in unsere Küche und fragt, ob er gleich mal ausmessen soll. Ich sage ihm, dass er das gerne tun kann, allerdings bleibt diese Küche erst einmal drin :-) Er schaut verwirrt. 'Es geht um die Küche in unserem neuen Haus.' Da fährt er uns an, wieso wir uns dann hier treffen und nicht dort! An dem ersten Eindruck den er gerade hinterlässt muss er aber stark arbeiten wenn er uns eine Küche verkaufen will. Ich sage ihm, dass wir auch gern hinfahren könnten, aber mit dem Ausmessen der Wiese wird er auch nicht schlauer ;-) Wir haben doch alles da was er braucht.

Ein wenig beruhigt setzt er sich und ich gebe ihm die Maße der Küche durch. 475 cm lang, 260 cm breit. Hier die Fenster und da soll eine Kochinsel hin kommen. Ich möchte Spülmaschine und Backofen höher setzen damit man sich nicht bücken muss. Er zeigt uns ein paar Farbmuster, im Grunde ist aber nichts dabei, das uns gefällt. Wir entscheiden uns einfach mal für ein creme weiß für die Fronten und etwas dunkles als Arbeitsplatte. Dann dreht er uns diese altmodischen Rondelle für die beiden Eckunterschränke an, die wir aber nicht haben möchten. Er sagt, er habe nichts anderes und es macht auch keinen Sinn, die Ecke leer zu lassen. Nach nicht mal einer Stunde hat er unsere Küche geplant! Wir hatten keinerlei Auswahl was für Schränke, Elektrogeräte oder Spüle wir nehmen. Dann tippt er auf seinem Taschenrechner und erwähnt, dass die Küche nun 30.000 Euro kostet. Da gerade jedoch eine Frühjahrsrabattaktion läuft und wir bei Blanco arbeiten, bekommen wir noch diesen und jenen Rabatt. Letztendlich kommt er dann auf 18.999,99 Euro, holt seinen mobilen Drucker hervor und druckt uns das komplette Angebot und die Zeichnung aus. Während er einpackt meint er, dass wir ihn einfach anrufen sollen, sobald wir uns für die Küche entschieden haben. Wir verabschieden ihn freundlich, machen die Haustüre zu und schauen uns gegenseitig kopfschüttelnd an. Sorry Quelle! Aber so verkauft Ihr uns keine Küche!

Wir sind keine Freunde von 30 oder 40% Rabatt. Da wir in der Branche arbeiten, wissen wir wie die Küchenverkäufer rechnen. Da braucht er uns nicht mit solchen Rabatten locken. Von uns kann es auch ruhig etwas mehr kosten. Aber dafür soll es ein ehrlich Preis sein und bei der Summe muss die Küche auch hinter den Schränken so sein wie wir sie uns vorstellen. Das einzig Gute an der einen Stunde war, dass wir jetzt einen Anhaltspunkt für die Kosten haben. Ich versuche gleich einen Termin bei Plana in Pforzheim zu machen. Und für die Küche rechnen wir jetzt mal grob mit 20.000.